Mit der Übernahme des Amtes als Prokonsul in Gallien steigerte Gaius Julius Caesar vor allem im militärischen Bereich seine Macht enorm. Nun war er in der Lage, ein eigenes Heer aufzustellen und anzuführen. Dieses Heer war ihm wie damals üblich treu ergeben. Diese Macht konnte er in den Folgejahren durch seine erfolgreichen Feldzüge in Gallien noch deutlich steigern.
Zunächst zog er gegen die Helvetier, die in der Gegend der heutigen Schweiz beheimatet waren und somit in direkter Nachbarschaft nördlich des Römischen Reiches eine gewisse Gefahr darstellten, in den Krieg. Bei Bibracte schlug er diese schließlich zurück. Anschließend waren die Germanen sein Ziel. Auch diese besiegte er in ersten Schlachten erfolgreich, was diese dazu zwang, sich über den Rhein zurückzuziehen.
Im darauf folgenden Jahr seiner Prokonsulzeit kamen die Belger in sein Visier, die das mutigste Volk aller Gallierstämme gewesen sein sollen. Die Kämpfe gegen diese waren sehr blutig, aber es gelang Caesar, auch diese zu unterwerfen.
Im Winter 55 v. Chr. erneuerte er sein Triumvirat mit mit Marcus Licinius Crassus und Gnaeus Pompeius Magnus, um so seine Macht zu festigen. Dies sicherte ihm sein Prokonsulat um sagenhafte weitere fünf Jahre. Sein gesamter Aufenthalt in Gallien dauerte damit zehn Jahre an (58–49 v. Chr.).So gelang es ihm, das komplette Keltenland bis zum Rhein zu erobern.
56 v. Chr. hatte er bereits fast ganz Gallien unter seiner Kontrolle. Lediglich ein Feldzug gegen die Menapier und Morini scheiterte zunächt, was an der guten Ortskunde dieser lag, die sich ständig in die dortigen Wälder geschickt zurückzogen.
55 v. Chr. bekam Caesar kurzfristigen Widerstand seitens der Germanischen Stämme der Usipeter und Tenkterer, die in Gallien einfielen. Caesar schlug diese allerdings überraschend zunächst nicht gewaltsam zurück, sondern verhandelte mit deren Führern. Da der Waffenstillstand jedoch aufgrund eines Zwischenfalles zwischen von den Germanen gebrochen wurde, nutzte er diese Gelegenheit, die ihm eigentlich ganz recht kam, dazu, die germanischen Anführer, die sich eigentlich wegen dieses Vorfalles entschuldigen wollten, in seinem Lager festzuhalten. In dieser Zeit metzelte er die nun führungslosen Truppen nieder. Wie Caesar selber angab, sollen bei diesen Kämpfen rund 430.000 Menschen ihr Leben gelassen haben, angeblich aber kein einziger römischer Soldat, was natürlich etwas unglaubwürdig klingt. Fakt ist jedoch, dass er erneut einen großen Sieg über die Germanen erringen konnte.
In Rom steiß dieser militärische Erfolg aber nicht nur auf Freude, sondern wegen der enormen Grausamkeiten auch auf Entsetzen. So gab es im Senat sogar Stimmen, ihnen voran Cato, die forderten, den Schlächter Caesar an die Germanen auszuliefern. Das erfolgte natürlich nicht, aber zumindest wurde eine Untersuchungskommission eingesetzt.
Caesar ging völlig unbeeindruckt von den heimischen Problemen mit seinen Truppen über den Rhein nach Germanien und anschließend weiter nach Britannien. Aufgrund des harten Winters zog er sich von dort aber wieder recht zügig zurück. Erst im folgenden Jahr unternahm er einen weiteren Vorstoß nach Britannien. Ihm gelang es diesmal sogar, bis zur Themse vorzudringen. Er zog sich aber erneut zurück.
53 v. Chr. folgte wiederum eine Rheinüberquerung Caesars nach Germanien, was ihm im Senat ein hohes Ansehen erbrachte. Auf die vollständige Eroberung Germaniens und Britanniens verzichtete Caesar jedoch zunächst.
53. v. Chr. kam in Gallien erneut Unruhe auf. Vor allem nach dem Sieg gegen die Eburonen unter der Herrschaft des Königs Ambiorix im Spätherbst 54 v. Chr. wehrten sich die Treverer und Nervier gegen Caesars Eroberungsfeldzüge, was ihnen zu Beginn sogar recht gut gelang. Doch letztendlich mussten auch diese sich dem aufstrebenden Römer geschlagen geben.
Im Jahre 52 v. Chr. gab es noch einen weiteren kurzen Aufstand von Vercingetorix, dem Fürsten der Arverner. Er war Caesar anfangs sogar eine gleichrangiger Gegner, der taktisch sehr geschickt gegen die Römer agierte. Sein Ziel war es, die Nachschubwege von Caesar zu blockieren. Bei Gergovia gelang ihm sogar ein erfolgreicher Sieg gegen Rom, der für Caesars Truppen durchaus verlustreich war. Angeblich starb bei dieser Schlacht ein Siebtel der römischen Truppen. Doch Vercingetorix wurde nun durch den Erfolg geblendet übermütug und wechselte von seiner Defensiv- auf eine Offensivtaktik. Da seine Kavallerie jedoch deutlich schlechter ausgebildet war, als die der Truppen Caesars, musste er eine herbe Niederlage gegen diesen hinnehmen und musste sich anschließend nach Alesia zurückziehen. Trotz zahlenmäßiger Überlegenheit der Gallier, gelang Caesar nun der entscheidende Schlag, der die römische Herrschaft über ganz Gallien mehrere 100 Jahre sichern sollte. Vercingetorix ergab sich zwar anschließend den Römern, wurde aber sechs Jahre später im Jahre 46 v. Chr. in Rom hingerichtet. Caesar zeigte nach seinem Triumphzug keinerlei Gnade und Erbarmen.
Bei kleineren Aufständen in der Folgezeit ging der Feldherr zudem mit äußerster Brutalität vor. Insgesamt sollen rund eine Million Gallier ihr Leben während der Feldzüge von Gaius Julius Caesar verloren haben. Zudem wurden rund eine Million Menschen von den Römern versklavt. Die Zeiten seiner Gallien-Feldzüge hat Caesar selber in seinem Buch "De bello gallico" aus subjektiver Sicht niedergeschrieben, welches auch heute noch zur Standardlektüre im Fach Latein zählt.